Ausbildungsalltag in der ambulanten Pflege.

Wenn man an seinem zweiten Tag von einem Klienten freudig mit den Worten „Louise, da bist du ja wieder!“ begrüßt wird, weiß man, dass man in der ambulanten Pflege arbeitet. Die familiäre Herzlichkeit, die einem täglich begegnet, ist unvergleichbar und einer der Gründe, warum ich mich für die Ausbildung zur Pflegefachfrau entschieden habe.

Seit zwei Wochen bin ich nun als Auszubildende bei der Kirchlichen Sozialstation in der Zweigstelle Gundelfingen tätig und durfte schon vieles lernen. Ich kenne mittlerweile fast jede Straße in Gundelfingen – so gut war ich noch nie orientiert – aber vor allem konnte ich schon zahlreiche Eindrücke sammeln.

Während meines Einsatzes durfte ich bereits subkutane Injektionen, unter fachlicher Anleitung einer Pflegefachkraft, verabreichen, zur Sturzprophylaxe beraten, bei der Körperpflege unterstützen, zuhören, selbst erzählen, sowie den individuellen Pflegeprozess in der ambulanten Pflege kennenlernen.

Wir starten zwar jeden Tag mit einem ähnlichen Plan, aber am Ende bringt die Praxis doch immer ihre eigene Vielfalt mit sich und fordert somit viel Flexibilität von den Mitarbeitenden und Klienten. Mal stehen medizinische Tätigkeiten, wie ein Verbandswechsel, im Vordergrund. Mal sind es Gespräche oder einfach „das Dasein“ für jemanden, der den Tag alleine zu Hause verbringt.

Zu den Menschen nach Hause gehen zu dürfen erzeugt dabei ein anderes Gefühl als im Krankenhaus tätig zu sein. Es ist für mich jedes Mal aufs Neue ein kleiner Einblick in das Leben der Menschen, ihren Gewohnheiten und ihrer Persönlichkeit. Man ist nicht nur Pflegekraft, sondern auch Gast in ihrem Zuhause.

Die tägliche Arbeit in der Tour, zusammen mit einer Pflegefachkraft oder einer Praxisanleiterin, ist sehr lernintensiv und persönlich. Durch diese enge Begleitung habe ich als Schülerin schon jetzt die Möglichkeit, viele pflegerischen und medizinischen Tätigkeiten und Lerninhalte unter Aufsicht anzuwenden, in der Praxis auszuprobieren und im direkten Feedback dazuzulernen.

Ich bin sehr gespannt, welche Erfahrungen in den nächsten Einsatzmonaten auf mich warten. Wahrscheinlich viel Neues, wertvolle Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen und noch „ein paar Meter mehr Orts- und Menschenkenntnis“ in und um Gundelfingen.

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Louise
Pflegekraft in Ausbildung

Wenn man an seinem zweiten Tag von einem Klienten freudig mit den Worten „Louise, da bist du ja wieder!“ begrüßt wird, weiß man, dass man in der ambulanten Pflege arbeitet.

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